An der Generalversammlung vom 10. Mai 2023 wurde Stéphane Maret in den Vorstand gewählt. Stéphane Maret ist Generaldirektor von FMV – Forces Motrices Valaisannes, einem Unternehmen, das in der Produktion von Wasserkraft, der überregionalen Verteilung und dem Stromhandel tätig ist. Das Unternehmen engagiert sich seit dem 1. Januar dieses Jahres als Neumitglied im Verband Regiogrid. Wir haben Stéphane Maret zu seinem neuen Engagement befragt.
An der Generalsversammlung ist auch Cédric Christmann, seit dem 1. Mai 2023 CEO von Primeo Energie in den Vorstand gewählt worden. Er tritt in die Fussstapfen vom langjährige, verdienten Vorstandsmitglied Coni Ammann, der altersbedingt seinen Chefposten bei Primeo Energie verlassen hat und nun auch aus dem Vorstand von Regiogrid tritt.
Zum Interview mit Stéphane Maret
Sie haben sich für Regiogrid entschieden, um Ihre Interessen in der Strombranche zu vertreten. Warum ist das so?
Einerseits, weil FMV – Forces Motrices Valaisannes – und Regiogrid eine gemeinsame Vision haben, nämlich eine Energieversorgung zu gewährleisten, die sicher, wettbewerbsfähig und nachhaltig ist, und zwar in technischer, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht.
Andererseits, weil FMV eine ähnliche Größe hat wie einige andere Mitglieder dieses Verbands der kantonalen und regionalen Verteiler, die den Strukturen von KMU/KMI näherstehen. Nichtsdestotrotz ist Regiogrid mit einer Gesamtstromerzeugung von über 28’000 GWh ein gewichtiger Akteur, da er 45% der Schweizer Nettoproduktion ausmacht.
Was waren Ihre ersten Eindrücke?
Bevor unser Unternehmen Regiogrid beigetreten ist, wussten wir bereits, dass dieser Verband ein kompetenter und glaubwürdiger Ansprechpartner im Energiesektor ist. Heute bildet die Regiogrid die größte Interessengruppe innerhalb des Dachverbandes der Schweizer Stromwirtschaft, dem VSE. Meine ersten Eindrücke bestätigen die Dynamik dieses Verbandes.
Das letzte Jahr war ein besonders anspruchsvoll. Welche Lehren ziehen Sie daraus?
Angesichts der internationalen geostrategischen Instabilität, der Preisvolatilität auf den Märkten und der erhöhten Risiken von Versorgungsengpässen ist die Lektion von 2022 eine dreifache: Erstens befindet sich die Schweiz heute an einem Wendepunkt; zweitens ist das Wallis als Land der Energien Teil der Lösung; und drittens wird FMV in den Händen der Walliser Gemeinwesen ein Akteur dieser Veränderungen sein. Getragen von den nationalen und kantonalen Strategien setzt sich das von mir geleitete Unternehmen in der Tat entschlossen für die Entwicklung der erneuerbaren Energien ein, um zur Versorgungssicherheit der Schweiz und zur Energiewende beizutragen – Herausforderungen, die sowohl historisch als auch unmittelbar sind.
Vor welchen Herausforderungen stehen die Energiebranche im Allgemeinen und Ihr Unternehmen im Besonderen?
Kurz- und mittelfristig wird die Versorgungssicherheit der Schweiz insbesondere durch den Ausbau der Stromproduktion im Winter gewährleistet, der kalten Jahreszeit, in der unser Land zum Stromimporteur wird. Längerfristig müssen Energieeinsparungen und erneuerbare Energien im Interesse aller Beteiligten, einschließlich der Endkunden, zunehmend an Bedeutung gewinnen.
In unserer Eigenschaft als Grosshändler möchten wir alle Akteure im Wallis und im weiteren Sinne in der Schweiz in einer intelligenten Komplementarität hinter Projekten zur Entwicklung der im Winter erzeugten Energie vereinen. Ich denke dabei insbesondere an die Wasserkraft, bei der 8 der 15 Projekte des nationalen Runden Tisches auf Walliser Boden liegen. Ich denke auch an die Photovoltaik mit den großen Alpenprojekten. Das Fresko, das Wasser und Sonne unserer Berge perfekt kombiniert, gleicht einem echten Dreamteam zwischen den Alpen und dem Schweizer Mittelland sowie zwischen Erzeugern und Verbrauchern. In dieser Hinsicht bietet Regiogrid einen echten Mehrwert als Plattform für Wissensaustausch und Meinungsbildung für den VSE, die Behörden und die Politik.